Neue Filmreihe im cinema Boppard

Leider können einige sehenswerte Filme im ‚Kinoalltag‘ nicht berücksichtigt werden. Daher bietet das cinema Boppard eine neue Filmreihe an, die jeweils donnerstags (zunächst in unregelmäßigen Abständen stattfindet. Sie trägt den Titel „Filmstunde am Donnerstag“, in Anlehnung an die Dokumentation über Edgar Reitz.

Programm:

Donnerstag, 24. April 2025, 20.00 Uhr

„Filmstunde_23“, frei ab 0

Im Jahr 1968 verwandelt sich das Klassenzimmer eines Münchner Mädchen-Gymnasiums unter der Leitung des Jung-Regisseurs Edgar Reitz in ein Filmstudio. Die "Filmstunde" beginnt: der in der Filmgeschichte erste dokumentierte Versuch, Filmästhetik als eigenständiges Fach zu unterrichten. 2023: Edgar Reitz, der weltberühmte Regisseur der Heimat-Trilogie, wird von einer älteren Dame angesprochen. Sie gibt sich als eine seiner damaligen Schülerinnen zu erkennen. Sie verabreden ein Klassentreffen.

Montiert aus einem Dokumentarfilm über das damalige Projekt, den Super-8-Filmen der Schülerinnen und dem gefilmten Wiedersehen im Jahr 2023 entsteht eine Art Langzeitbelichtung der letzten 55 Jahre Filmgeschichte. Was hatten diese Frauen in der langen Zeit erlebt und welche Rolle spielte die Filmkunst in ihrem Leben? Zeigte sich der Keim ihrer Persönlichkeit bereits in dem kleinen Übungsfilm? Und was sagen die Damen heute zur Filmkultur der Gegenwart? FILMSTUNDE_23 ist eine Liebeserklärung an das Filmemachen und ein Appell, Filmbildung endlich in die Schulen zu bringen. Ein Film über Lebenszeit und die immer noch unerlösten Möglichkeiten der Filmkunst.

Edgar Reitz & Jörg Adolph, D 2024, 83 Min

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Donnerstag, 8. Mai 2025, 20.00 Uhr „Emilia Pérez“, frei ab 12

 Die Anwältin Rita (Zoe Saldaña) ist ein kleines Licht in einer großen Firma: überqualifiziert, aber unterrepräsentiert. Ihrer Intelligenz verdanken Drogendealer, Mörder und Kartellbosse die Freiheit. Im Blitzlichtgewitter sonnt sich hinterher ihr stets korrumpierbarer Chef. Eines Tages bietet sich ihr ein Ausweg: Kartellboss Manitas del Monte (Karla Sofía Gascón) will mit ihrer Hilfe aus der Mafia-Welt aussteigen. Rita soll den Schlussstrich unter sein zweifelhaftes Lebenswerk ziehen, ein neues Leben für seine Frau Jessi (Selena Gomez) und die Kinder organisieren und einen Plan umsetzen, den er seit Jahren im Verborgenen vorbereitet hat: sich voll und ganz in die Frau zu verwandeln, die er tief im Inneren schon immer war: EMILIA PÉREZ. Doch Manitas' Vergangenheit ist eine Geschichte, die nur ihren eigenen Regeln gehorcht, die wiederkehrt und sich mit aller Gewalt rächen wird.
Nichts weniger als eine einzigartige Kino-Offenbarung ist dieses epochale Meisterwerk mit grandioser Starbesetzung, das in Cannes mit gleich zwei Preisen ausgezeichnet wurde. Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Jacques Audiard schreibt sich mit dieser formal revolutionären Geschichte über die absolute Freiheit der Selbsterfindung endgültig in die Geschichte ein. Eine grandiose Show voller Vitalität und Energie, die alle Sinne fesselt, in ihren Bann zieht und die Macht des Kinos so leidenschaftlich zelebriert wie noch nie.

Jacques Audiard, 2024, F 2024,130 Min

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Donnerstag, 15. Mai 2025, 20.00 Uhr


„September 5“, frei ab 12

München, 5. September 1972, zehnter Wettkampftag der Olympischen Sommerspiele. Erstmals seit 1936 wieder in Deutschland, sollten es die „heiteren Spiele“ werden und der Welt das Bild eines neuen, liberalen Deutschlands vermitteln. Doch um 4.40 Uhr hört die Frühschicht des amerikanischen Senders ABC Schüsse aus dem nahe gelegenen Olympischen Dorf. Eine Gruppe palästinensischer Terroristen hat elf Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen. Gegen den Widerstand der eigenen Nachrichtenabteilung berichtet das ABC-Sports-Team live über die 21-stündige Geiselnahme. Erzählt wird die Geschichte von Geoff (John Magaro), einem jungen, ehrgeizigen Producer, der sich bei seinem Chef, dem legendären Roone Arledge (Peter Sarsgaard), beweisen will. Mit Hilfe der deutschen Dolmetscherin Marianne (Leonie Benesch) übernimmt Geoff unerwartet die Leitung der Live-Sendung. Während die Zeit drängt, widersprüchliche Gerüchte die Runde machen und das Leben der Geiseln auf dem Spiel steht, muss Geoff schwierige Entscheidungen treffen und sich mit seinem eigenen moralischen Kompass auseinandersetzen. Wie soll man über eine solche Situation berichten, wenn die Täter die mediale Aufmerksamkeit für ihre Zwecke nutzen?
Mit SEPTEMBER 5 erzählt der mehrfach preisgekrönte Schweizer Regisseur Tim Fehlbaum die Geschichte des Olympia-Attentats von 1972 aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Nie zuvor wurde dieses historische Ereignis, das zugleich die Stunde Null des transnationalen Terrorismus markiert, aus Deutschland heraus filmisch fürs Kino aufgearbeitet. Was als einfache Sportberichterstattung begann, entwickelte sich an diesem Tag zu einer Live- Übertragung, die die Welt für immer verändern sollte. Zum ersten Mal sieht sich ein Fernsehteam mit der Herausforderung der Terrorberichterstattung konfrontiert und muss sich fragen, inwieweit seine Arbeit die Ereignisse beeinflusst. Ein Film über die Verantwortung der Medien – nicht nur in den siebziger Jahren.

Tim Fehlbaum, D 2024, 124 Min.

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Donnerstag, 5. Juni 2025, 20.00 Uhr


„Die Saat des heiligen Feigenbaums“
, frei ab 16

Iman ist gerade zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert worden, als nach dem Tod einer jungen Frau eine riesige Protestbewegung das Land ergreift. Obwohl die Demonstrationen zunehmen und der Staat mit immer härteren Maßnahmen durchgreift, entscheidet sich Iman für die Seite des Regimes und bringt damit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken. Während der strenggläubige Familienvater mit der psychischen Belastung durch seinen neuen Job zu kämpfen hat, sind seine Töchter Rezvan und Sana von den Ereignissen schockiert und elektrisiert. Seine Frau Najmeh wiederum versucht verzweifelt, alle zusammenzuhalten. Dann stellt Iman fest, dass seine Dienstwaffe verschwunden ist, und er verdächtigt seine Familie…
Mit DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS liefert Mohammad Rasoulof, Gewinner des Goldenen Bären für DOCH DAS BÖSE GIBT ES NICHT, sein Meisterwerk ab: eine zornige und unverblümte Abrechnung mit dem Unrechtsregime im Iran, erzählt als brillanter, atemloser Politthriller und erfüllt mit authentischen Bildern der Proteste im Herbst 2022, die das Land in seinen Grundfesten erschütterten. Es ist ein unter schwierigen Umständen entstandener, geheim im Iran gedrehter Film, dessen Wirkkraft so groß ist, dass sich Rasoulof noch kurz vor der Weltpremiere im Wettbewerb von Cannes gezwungen sah, sein Heimatland zu verlassen.
Bei den 77. Filmfestspielen von Cannes wurde DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS mit minutenlangen Standing Ovations bedacht, von der Presse international gefeiert und mit dem Sonderpreis der Jury sowie vier weiteren Preisen ausgezeichnet.

Mohammad Rasoulof, Deutschland, Frankreich, Iran 2024, 167 Min

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